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Schimmelpilz und Luftfeuchtigkeit

Schimmelpilzbefall durch falsches Lüften/Heizen (zu hohe Luftfeuchtigkeit allgemein)

Beschreibung

Meist nicht die alleinige Ursache , aber in ca. 70% aller Fälle stark mitschuldig an Schimmelbefall in Innenräumen.

Ursache

Hohe Feuchtigkeitsproduktion in Kombination mit falschem Lüften und/oder Heizen bzw. ungenügender Feuchtigkeitsabführung.

Schimmelbildung in einem  schlecht gelüfteten Schlafzimmer.  Luftfeuchtigkeit 70 – 75%.

Typisches Schadensbild

Schimmelpilz hinter Möbel

Schimmel in kalten Ecken

konstruktive Wärmebrücken

Weitere Ursachen

….sind in diesem Fall sehr selten. Allerdings gilt auch hier, dass eine erhöhte Luftfeuchtigkeit das Risiko des Schimmelpilzbefalles auf energetisch kritischen Flächen enorm begünstigt.

Nachweismethode

Eine einfache, aber relativ ungenaue Methode ist das Messen mit einem kombinierten Thermo-/Hygrometer in der Mitte des Raumes ca. 1m ab Boden. Während der Heizperiode sollte aus Schimmeltechnischer Sicht die durchschnittliche Luftfeuchtigkeit bei 20 Grad Celsius ca. 50% betragen (in Altbauten ca. 40%).

Schimmelbildung in einem unbeheizten Zimmer.
Quelle: Sanawall

 

 

Behebung

Das Entfernen des Schimmels geschieht nach den Empfehlungen der Broschüre: Gleichzeitig wird aber mit Hilfe der weiter unten beschriebenen Tipps die Sanierung bzw. die Verhinderung der Schimmel – Neubildung unterstützt.

 

Heizen

  • Auch im Herbst und Frühjahr sollten (bei Anwesenheit) folgende Temperaturen eingehalten werden: Im Wohnzimmer, Kinderzimmer und in der Küche 20°C, im Bad 21°C, nachts im Schlafzimmer mindestens 16°C. Als Faustregel gilt: je kühler die Zimmertemperatur, desto öfter muss gelüftet werden.
  • Die Heizung auch bei Abwesenheit tagsüber nie ganz abstellen. Ständiges Auskühlen und Wiederaufheizen ist teurer als das Halten einer (minimal d.h. 2-3 Grad) abgesenkten Durchschnittstemperatur.
  • Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen tags und nachts geschlossen halten. Nicht vom Wohnzimmer das Schlafzimmer mitheizen. Das “Überschlagenlassen” des nicht geheizten Schlafzimmers führt nur warme, d. h. feuchte Luft ins Schlafzimmer; diese schlägt dort ihre Feuchtigkeit nieder.

Lüften wann?

  • Grundsätzlich muss nicht nach der Uhr, sondern nach dem Hygrometer gelüftet werden. Übersteigt das Hygrometer während der Heizperiode ca. 50% relative Luftfeuchtigkeit, ist ein Luftwechsel fällig. Folgende Faustregeln haben sich aber bewährt:
  • Einmal täglich lüften genügt nicht. Vormittags und nachmittags nochmals die Zimmer lüften, in denen sich Personen aufgehalten haben. Abends einen kompletten Luftwechsel inkl. Schlafzimmer vornehmen.
  • Bei Abwesenheit über Tage ist natürlich auch das Lüften tagsüber nicht möglich, aber auch nicht nötig! Hier reicht es, morgens und abends richtig zu lüften.
  • Kondenswasser an den Fensterscheiben ist fast immer ein untrügliches Zeichen für eine zu hohe Luftfeuchtigkeit. Sofort Lüften!

Lüften wie? 

  • Richtig lüften bedeutet: Alle Fenster und Türen kurzzeitig ganz öffnen (Querlüften). Stets einen kompletten Luftwechsel durchführen. Kippstellung der Fenster im Winter ist wirkungslos und verschwendet Heizenergie.
  • Die Mindestzeit für die Lüftung hängt vom Unterschied der Zimmertemperaturen zur Aussentemperatur ab und davon, wie stark der Wind weht. 5 – 10 Minuten sind ein guter Anhaltspunkt.
  • Je kälter es draussen ist, desto kürzer muss gelüftet werden
  • Selbst bei Windstille und geringem Temperaturunterschied reichen in der Regel 15 Minuten Stosslüftung aus.

Weitere Tipps 

  • Bei innen liegendem Bad ohne Fenster auf dem kürzesten Weg (durch ein anderes Zimmer) lüften. Besonders nach dem Baden oder Duschen. (Die anderen Türen geschlossen halten.) Ventilatorenschächte verengen sich durch Staub- und Schmutzablagerungen im Laufe der Zeit und verringern so deren Leistung. Solche Kanäle regelmässig (mindestens alle 5 Jahre) professionell reinigen (lassen).
  • Grosse Mengen Wasserdampf (z.B. durch Kochen) möglichst sofort nach draussen ablüften. Auch hier durch Schliessen der Zimmertüren verhindern, dass sich der Dampf in der Wohnung verteilt.
  • Wenn Wäsche in der Wohnung getrocknet werden soll, muss dieses Zimmer öfters gelüftet werden. Zimmertüre geschlossen halten.
  • Nach dem Bügeln lüften.
  • Auch bei Regenwetter lüften. Wenn es nicht gerade zum Fenster hereinregnet, ist die kalte Aussenluft trotzdem trockener als die warme Zimmerluft.
  • Luftbefeuchter sind fast immer unnötig und zudem noch ein bakterieller Gefahrenherd.
  • Bei neuen, besonders dichten Isolierglasfenstern häufiger lüften als früher. Auch dann spart man im Vergleich zum alten Fenster Heizenergie.
  • Ist es trotz sorgfältigem Lüften nicht möglich, die Luftfeuchtigkeit dauerhaft zu senken, ist der Einsatz eines elektrisch betriebenen Luftentfeuchters hier erhtlich angebracht. Dabei gilt: Bei Temperaturen mehrheitlich über 15 Grad = Kondensationstrocknungsgerät, bei Temperaturen mehrheitlich von 0 – 15 Grad = Sorbtionstrocknungsgerät.
  • Grosse Aquarien und überdurchschnittlich viele Zimmerpflanzen stellen eine erhebliche Feuchtigkeitsquelle dar. Dies gilt es bei der Wohnungseinrichtung zu berücksichtigen.

Weitere Bemerkungen

Werden diese Tipps befolgt, gelingt es praktisch immer, (auch bei leichten Baumängeln) die Schimmelsituation zu verbessern. (Ausgenommen Schimmelprobleme durch grössere Mengen eindringenden Wassers)

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sanosil AG, Eichtalstr. 49, 8634 Hombrechtikon, E-Mail: kundeninfo@sanosil.com,

Bestellungen: Onlineshop